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Deutschlandtour 2014

Vorbereitung zur Deutschlandtour
Deutschlandtour 2014 von Mai bis Juli 2014


Zur Vorbereitung der Reise gehört:


1. Restaurierung des JOHN-DEERE-Traktors 3040

Die Restaurierung des Traktors wird laufend unter "Traktoren - Restaurieren" gezeigt. Ich versuche, die relativ milde Witterung auszunutzen, um die Lackierarbeiten abzuschließen.


2. Bau des Transportbehälters für die Ausrüstung


3. Planung der Reise

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Bau des Transportbehälters (Planung)

Für meine Ausrüstung wird ein Behälter in den Abmessungen B: 2,00 m, H: 1,00 m, T: 0,80 m angebracht werden, in dem die Ausrüstung in zwei Räumen verstaut wird:
Ein Raum für Werkzeugkiste, Säge, Axt, Grill, Motor- und Getriebeöl u.ä.
Der andere Raum soll meine Kleidung, Trinkwasserbehälter und Nahrungsmittel enthalten.
An der Rückwand des Behälters kann eine Pritsche zum Schlafen befestigt werden. Eine Vorrichtung zur Überdachung, ähnlich einem Vorzelt am Wohnwagen, ist natürlich notwendig. Der mit Holz befeuerte Grill wird auch als Kochstelle und zur Wassererhitzung verwendet. Dies genügt als Küche, Bad, sowie Schlaf- und Wohnzimmer völlig. Eine Öffnungsklappe des Transportbehälters wird als Tisch verwendet, einen Klappstuhl nehme ich mit.

Auf diesem Bild sieht man eine behelfsmäßige Transportkiste, wie ich sie bereits auf einer kleineren Tour durch den Taunus verwendet hatte. Für meine zweimonatige Deutschlandreise genügt solch eine einfache Kiste nicht.
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Konstruktion des Stahlrahmens

Zunächst wird ein Stahlrahmen zusammengeschweißt, in den später die hölzerne Kiste eingebaut wird, die von einer Teichfolie bezogen ist. Die U-Schienen habe ich mit der Schleifhexe in Stücke geschnitten und mit dem Winkelschleifer von Rost und blauem Grundanstrich befreit.
Mein Freund Rainer Pauly kann sehr gut schweißen und hat alles an zwei halben Tagen zusammen geschweißt. Vielen Dank, Rainer. Diesen Rahmen habe ich mit sechs 20-mm-Schrauben an eine Ackerschiene geschraubt. Die Halterung für den Oberlenker muss noch angebracht werden,

Im nächsten Arbeitsgang wird der Rahmen grundiert und schwarz lackiert.

Hier sehen wir Rainer beim Schweißen am 29.04.2014
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Abschluss der Vorbereitungen


Mit dem Bau des Transportbehälters sind die Vorbereitungen heute ((23.05.2014) abgeschlossen.
Nun wird die Ausrüstung verstaut, die waagerechte Position des Transportbehälters am Traktor justiert, sowie das dritte Nummernschild und die Beleuchtung an den Transportbehälter angebaut.
Für die zahlreiche Unterstützung möchte ich mich bei allen bedanken, die mir mit Rat und Tat geholfen haben. Mein ganz besonderer Dank gilt meinem Wanderfreund Rainer Pauly, der mir mit Schweißarbeiten den Rahmen des Transportbehälters gebaut hat, der Firma Landmaschinen Etzel in Grävenwiesbach-Laubach, mein JOHN-DEERE-Händler, die mir geholfen hat, den 30 Jahre alten Traktor technisch auf Vordermann zu bringen. Weiterhin haben mich unterstützt die Firma Grünewald Feinmaschinenbau GmbH & Co. KG in Grävenwiesbach mit Präzisionsbohrarbeiten, Gabriele Thielen für Näharbeiten, Evelyn Ehringhaus für die Versorgung mit wichtigen Utensilien und bei der Schlosserei Eckhard Stamm, die eine Präzisionsvorrichtung für mich gebaut hat.

Zu sehen ist der am JOHN-DEERE 3040 angebaute Transportbehälter. Weitere aktualisierte Informationen gibt es von unterwegs. (siehe weiter unten)..........und Tschüss !
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Streckenplanung
Streckenplanung


Die Gesamtstrecke von Grävenwiesbach über Kassel zum Harz, durch die Mark Brandenburg über Schwerin zur Ostsee, an der Küste entlang bis Emden an der holländischen Grenze und über das Ruhrgebiet, das Rothaargebirge, und den Westerwald zurück in den Taunus beträgt nach Routenplaner 2.300 km, aber da ich nicht die direkten Bundes- und Landstraßen befahren will, rechne ich mit etwa 3.000 km Fahrtstrecke. Der Traktor hat nur einen Betriebsstundenzähler, so dass ich einen externen Tachometer anbringen muss. Eine genaue Vorstellung vom Diesel-Verbrauch kann ich erst nach einem umfangreichen Test vor der Fahrt ermitteln. Der 5,8-Liter-Sechszylinder-Diesel wird sicherlich nicht sehr sparsam sein. Ich lasse mich mal überraschen.

Die einzelnen Stationen, die aber nicht mit den Tagesetappen gleich gesetzt werden können, sind:


Gießen und Marburg
Diese beiden hessischen Universitätsstädte sind sehr sehenswert. Ein Bild vor dem Landgrafenschloss sowie der Elisabeth-Kirche in Marburg werden hier zu sehen sein. Auf dem Weg nach Marburg werde ich meine Cousine Gisela und ihren Mann Gerold in Caldern besuchen.

Alsfeld und Wippershain
Ich fahre im Zuge der B62, aber nicht auf der B62 von Marburg nach Osten über Alsfeld, besuche die Familie Regina und Kurt Dülsner in Weißenborn und übernachte dann bei meinem Bruder Hans und seiner Frau Petra in Wippershain, ein Ortsteil von Schenklengsfeld im Kreis Hersfeld-Rotenburg.

Bad Hersfeld und Kassel
Die Strecke führt an der Fulda entlang über Bebra, Rotenburg und Melsungen nach Kassel. Alte Fachwerkstädtchen und die hessische Residenzstadt und Metropole Kassel zeige ich Ihnen hier, aber immer ist der Traktor auf dem Bild zu sehen.

Hannoversch-Münden und Göttingen
Die Drei-Flüsse-Stadt Hannoversch-Münden hat eine wunderschöne historische Altstadt. Das Renaissance-Rathaus bietet sonntags um 15.00 Uhr ein Glocken- und Schauspiel mit der Geschichte um den Doktor Eisenbart. Die Großstadt Göttingen mit ihrer renommierten Universität werde ich umfahren, um so zügig wie möglich den Harz zu erreichen.

Durch den Harz nach Wittenberg
Da der Harz das letzte Mittelgebirge ist, bevor ich durch Flachland zur Küste fahre, werde ich es mir intensiv anschauen, zumal ich den Harz überhaupt nicht kenne. In der Nähe des Brocken besichtige ich einen John-Deere-Traktor Typ 2130 mit 75 PS, um ihn zu testen, ob er sich für die Deutschlandreise durch den Süden der Republik im Jahre 2015 besser eignet als der Riesentraktor Typ 3040. Außerdem möchte ich dort für die Teilnahme des Taunusklub-Mitgliedsvereins Grävenwiesbach an dem Deutschen Wandertag in Bad Harzburg im August 2014 eine geeignete Wanderstrecke erkunden. Das sollte im Harzer Wasserregister stattfinden, eine vor 300 Jahren angelegte Wasserversorgungs-Anlage für die Energiegewinnung, die man im Bergbau benötigte. Über Quedlinburg fahre ich dann ostwärts zur Lutherstadt Wittenberg, wo im Jahre 2017 die 500-Jahr-Feier zu Ehren Martin Luthers stattfinden wird, der am 31.10.1517 seine 95 Thesen einer Überlieferung nach an die Schlosskirche von Wittenberg angeschlagen hatte.

Durch die Mark-Brandenburg nach Schwerin, Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern
Von Wittenberg aus versuche ich, westlich an Berlin vorbei durch die Mark Brandenburg nach Schwerin zu kommen. Der Landtag des Landes Mecklenburg-Vorpommern tagt im ehrwürdigen Schweriner Schloss und dies ist ein Foto mit dem John-Deere-Traktor alle mal wert.

Ostsee, Lübeck und Glückstadt
Von Schwerin aus versuche ich, die Ostseeküste zu erreichen und so dicht wie möglich am Wasser entlang nach Westen zu fahren. Von Lübeck aus geht es nördlich an Hamburg vorbei zur Elbe, die ich mit der Fähre in Glückstadt überqueren will.

Bremerhaven, Wilhelmshaven, Dollart
Die ganze Nordseeküste von der Deutschen Bucht bis zum Dollart an der niederländischen Grenze ist eine Region, die ich noch nie bereist habe. Deshalb werde ich Bremerhaven und Wilhelmshaven etwas intensiver besichtigen und dann Emden erreichen. In Emden gibt es ein VW-Werk, in dem der VW-Passat produziert wird.

Emden, Ems und Münsterland
Emden ist ein Wendepunkt dieser Reise. Von dort aus geht es nach Süden, also wieder in Richtung Heimat. Im Zuge der Ems möchte ich im Münsterland einmal die Ausgrabungsstelle Kalkriese besichtigen, wo möglicherweise ein Teil der Varusschlacht im Jahre 9 nach Christus stattgefunden hat, in der Herrmann der Cherusker (Arminius) die ins Winterquartier jenseits des Rheines mit drei Legionen marschierenden römischen Truppen in einen Hinterhalt gelockt und dort aufgerieben hat. Allerdings gibt es eine Reihe von anderen Orten, von denen Fachleute behaupten, die Schlacht "Im Teutoburger Wald" wäre dort gewesen. Sicher ist, dass die Schlacht nicht, wie Tacitus das aufgeschrieben hatte, im Teutoburger Wald stattgefunden hat. In Kalkriese ist ein sehenswertes Dokumentationszentrum mit einer Ausgrabungsstätte. Osnabrück und Münster werde ich auch besuchen, weil dort der Westfälische Frieden im Jahre 1648 besiegelt wurde.

Dortmund und Sauerland
Geplant ist der Besuch der Firma Rhenus-Logistiks in Dortmund, bei der ich von 2005 bis 2009 tätig war. Es wird also quer durch das östliche Ruhrgebiet gefahren.

Kahler Asten, Wittgensteiner Land
Weiter geht es dann durch das Sauerland, um den Kahlen Asten im Rothaargebirge zu erreichen. Bad Berleburg und Bad Lasphe im Wittgensteiner Land markieren den Weg in Richtung Westerwald.

Dill, Westerwald, Rennerod
Die Dill werde ich etwa im Bereich Dillenburg-Haiger überqueren und den Hohen Westerwald mit der höchsten Erhebung Fuchskaute und der Stadt Rennerod erreichen. Im Zuge der B 54 geht es Richtung Lahn.

Limburg, Goldener Grund und am Limes zurück ins Usinger Land nach Grävenwiesbach
Von Limburg, wo ich natürlich vor dem Dom und der neuen Bischofsresidenz ein Foto schießen werde, fahre ich im Goldenen Grund durch die Nassauer Residenzstädte Bad Camberg und Idstein, dann ostwärts ins Usinger Land, so dass ich hoffentlich gesund und munter mein Grävenwiesbach erreiche. Ob dies Anfang oder Ende Juli 2014 sein wird, hängt ganz davon ab, wie lange ich mich wo aufhalte. Auf keinen Fall möchte ich mich unter Druck setzen, denn ich weiß, dass mein Sohn Dietrich meinen Garten und die Goldfische versorgen wird. Mein Sohn Armin wird die einzelnen Stationen mit Bild und Text hier auf dieser Seite dokumentieren.
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Kilometerzähler


Auf dem Armaturenbrett gibt es neben der Tank- und der Temperatur-Anzeige einen Traktormeter, das ist ein auf Basis der Drehzahlmessung arbeitender Betriebsstundenzähler. Die Wartungs- und Verschleiß-Arbeiten basieren für den Landwirt auf geleisteten Betriebsstunden.

Ich verwende den Traktor ja nicht als Arbeitsgerät, benötige aber die Betriebsstunden auch für die Wartungsarbeiten. Darüber hinaus ist es für mich wichtig zu wissen, welche Kilometerleistung ich absolviert habe. Aus diesem Grunde muss noch ein zusätzlicher Kilometerzähler angebracht werden. Dafür verwende ich einen ganz einfachen Fahrrad-Tachometer, der die gefahrenen Kilometer zählt, aber keine Information über die Geschwindigkeit geben muss, denn die sehe ich ja auf dem Traktormeter. Ich versuche, den Sensor an der Adapter-Scheibe des Vorderradantriebes anzubringen, wo ursprünglich die Allrad-Kardanwelle festgeschraubt war. Mittels eines Funksignals lese ich in der Fahrerkabine die Entfernung ab. Ich hoffe, dass das Signal bis in die Fahrerkabine hinein recht, ansonsten muss ich die Zähleranzeige außerhalb der Kabine anbringen, was zum Ablesen einen kurzen Stopp erfordern wird.
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Verlauf der Reise ab 25. Mai 2014




Verabschiedung in Grävenwiesbach


Die schon lange angekündigte Verabschiedung auf dem Grävenwiesbacher Rathausplatz mit Übergabe eines Wimpels durch Bürgermeister Roland Seel und mit dem Gesang der Grävenwiesbacher Taunusklub-Mitglieder lockte neben vielen Neugierigen und Unterstützern des Vorhabens auch fünf Traktorfahrer herbei.

Die Worte des Bürgermeisters und des Taunusklub-Wanderwartes Werner Knörr mit den besten Wünschen, vor allem für Gesundheit und wohlbehaltene Rückkehr wurden dadurch unterstützt, dass mir einige Verpflegungsrationen mit gegeben wurden. Bevor Herbert Bube seinen Sechszylinder-Motor anwarf, verteilte er noch Paprika-Pflanzen unter den Anwesenden und fuhr dann pünktlich um 11.15 Uhr los.
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Abfahrt vom Grävenwiesbacher Rathaus


Nach der Verabschiedung fuhr die Traktorenkolonne durch Grävenwiesbach und die Fahrer der anwesenden Traktoren (Rudi Baues mit seinem John-Deere 1020, Rainer Pauly mit dem IHC 533, Reinhard Etzel mit dem neuen John-Deere 5055, Werner Knörr mit seinem Deutz D25, sowie der Armin mit meinem John-Deere-LANZ 300) scherten nach und nach aus, so dass ich mit meinem großen JOHN-DEERE 3040 ab der Jugendherberge alleine weiter fuhr und nach gut 3 Stunden bei meiner Cousine Gisela und ihrem Mann Gerold in Caldern zum Kaffee trinken ankam.

Nachdem ich beim Kaffeetrinken das Formel-1-Rennen mit dem Mercedes-Doppelsieg gesehen habe, fuhr ich weiter in Richtung Marburg.
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Ankunft im Marburger Land


Bei der Ankunft im Marburger Land stand bereits ein kleines Empfangskomitee bereit und begleitete mich einige Kilometer. Unter den acht Abholern waren ein Traktorfan mit seinem Deutz 3006, zwei JOHN-DEERE-Fans mit einem JOHN-DEERE 3640, dem Spitzenmodell der 40er Serie.

Weiter ging es in die Marburger Innenstadt zur Elisabethkirche und dem Landgrafenschloss.
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Elisabeth-Kirche in Marburg


Die Elisabethkirche ist die älteste gotische Großkirche in Deutschland und benannt nach der Heiligen Elisabeth von Thüringen, deren Tochter Sophie von Brabant im Jahre 1247 dafür gesorgt hatte, dass sich die Ober- und nordhessischen Fürsten 1247 von Thüringen losgesagt und unter Führung des ersten Landgrafen Heinrich (das Kind von Brabant) das Land Hessen mit der Hauptresidenz Marburg gegründet haben.

In der Elisabethenkirche waren nach dem zweiten Weltkrieg die Preussen-Könige Friedrich II und sein 'Vater, der Soldatenkönig, sowie der Generalfeldmarschall und ehemalige Reichspräsident Paul von Hindenburg mit seiner Gattin Gertrud vorübergehend beerdigt. Während nach der deutschen Wiedervereinigung die Preussenkönige an ihre ursprünglichen Begräbnisorte in Berlin und Potsdam zurückgebracht wurden, verblieben Hindenburg und seine Frau in der Elisabethenkirche in Marburg.
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Das hessische Landgrafenschloss in Marburg


Das Landgrafenschloss in Marburg thront hoch über der sehenswerten Altstadt. Es war bis ins 17. Jahrhundert die Hauptresidenz der Landgrafen von Hessen, bis die Residenz nach Kassel verlegt wurde. Untergebracht sind dort jetzt das wichtigste Museum der hessischen Landgrafen, sehr beeindruckend ist auch die Abteilung über Philipp II, der Großmütige. Ihm ist es zu verdanken, dass die protestantischen Lehren Martin Luthers letztlich erfolgreich verbreitet und sich in Europa eine evangelische Kirche entwickeln konnte. Die Schattenseite seines Lebens war die Tatsache, dass er ein Bigamist war.

Das Landgrafenschloss wurde als Erweiterung einer frühmittelalterlichen Burg bis in die späte Renaissance-Zeit gebaut, galt ursprünglich als Witwensitz der Landgrafen von Thüringen. In seinen Mauern wurde die Trennung der hessischen Gebiete von der Landgrafschaft Thüringen beschlossen.
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Ankunft in Bad Hersfeld und Wippershain


Nach einer rund sechsstündigen Fahrt durch den Regen im Zuge der B62 von Marburg bis Bad Hersfeld kam ich um ca. 17.00 Uhr in Wippershain bei meinem Bruder Hans an, nachdem ich in Bad Hersfeld Bilder vor der Stadtkirche, am Marktplatz und letztlich vor der Stiftsruine gemacht habe. Es war schön, nach langer Zeit mal wieder durch meine Geburtsstadt zu fahren, erstmals mit einem Traktor. Die Fahrt ging weiter zu meinen Paten, Ethel und Herbert Stock aus Oberhaun, und dann über Erdmannrode und Wüstfeld nach Wippershain, dem mit 465 m höchstgelegenen Ort im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Zusammen mit meinem Bruder habe ich eine Rundfahrt durch Wippershain gemacht und danach die gesamte Verwandtschaft abgeklappert. Alle fanden es gut und mutig, so ein Abenteuer anzupacken.

Auf dem Bild steht der JOHN-DEERE 3040 direkt vor dem Hauptportal der Stiftsruine Bad Hersfeld. Diese romanische Hallenbasilika war die Klosterkirche der Abtei Hersfeld, die 1144 von König Konrad III. geweiht wurde. Sie galt als eine der größten romanischen Hallenbasiliken und ist die größte romanische Kirchenruine nördlich der Alpen. Heute finden in ihr unter anderem die Bad Hersfelder Festspiele statt. Dazu wird bei Regenwetter ein riesiger Regenschirm, den die Farbwerke Höchst in den 60er Jahren anbringen ließen, geöffnet und über die Kirchenruine gespannt. Alle Zuschauer sitzen im Trockenen, nur die Akteure müssen sich mit einem kleinen Regen-Zeltdach begnügen. Im Katharinenturm neben der Stiftsruine befindet sich die älteste Kirchenglocke Deutschlands, die Lullusglocke, die nur einmal im Jahr am Lullusfest angeschlagen wird. Vor diesem Turm stehen die Bronzefiguren der beiden berühmtesten Hersfelder Persönlichkeiten: Konrad Zuse (Erfinder des Computers) und Konrad Duden (Erschaffer des ersten vollständigen deutschsprachigen Wörterbuches).
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Fahrt durch Nordhessen und über den Harz


Am 28. Mai 2014 begann die eigentliche Abenteuerfahrt ins ungewisse. Es ging wie geplant die Fulda entlang bis Kassel. Da der Herkules in Nebel gehüllt war, können wir ihn hier nicht sehen. Die ganze Fahrt an diesem Tag, die bis Göttingen ging, wurde ich von stetigem Regen begleitet. Auch die Nacht im regennassen Wald machte vieles unangenehm, aber meine Schlafstättenkonstruktion hat sich bestens bewährt und ich war sehr ausgeschlafen. Der nächste Tag durch den Harz brachte bis um die Mittagszeit Regen, danach war es trocken. Ich besuchte den Brocken, auf dessen Gipfel in 1142 Metern Höhe aber war es sehr kalt. Ich fuhr weiter nach Tanne, wo ich morgen einen JOHN-DEERE-Schlepper Typ 2130 besichtigen will.

Hier sieht man den Johnny auf dem höchsten Punkt des Brocken. Die Gebäude im Hintergrund verschwinden im kalten Nebel.
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Strecke vom Harz bis Halberstadt


Die Übernachtung im Wald bei Tanne war sehr romantisch, morgens lag das Tal unter mir im Nebel und mir schien die Sonne ins Gesicht. Schlafstätte aufbauen ohne Regen war super. Der Anbieter des JOHN-DEERE 2130 war weder telefonisch zu erreichen, noch kannte ihn jemand in Tanne. Ich fuhr weiter über Blankenburg nach Halberstadt, wo ich erfuhr, dass die gotische Kirche seit 1602 keine Kathedrale, sondern eine evangelische Kirche ist. Man merkt ihr an, dass in den 40 Jahren des Kommunismus nichts gegen den Verfall alter Gebäude unternommen wurde. Mich führte die Reise in die Niederungen der Elbe, wo ich einen wunderschönen Schlafplatz bei EGELN fand. Möglicherweise war es bereits dort, wo ich mir einen Zeckenbefall eingefangen habe. Gemerkt habe ich es erst am Morgen darauf, nämlich am 1.6.2014.

Der Traktor parkt vor der Martinuskirche, im Hintergrund sehen wir den Dom von Halberstadt, ehemalige Kathedrale.
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Zusammenfassung Etappe von Grävenwiesbach bis zur Ostsee


25.5.2014 - Verabschiedung durch Bürgermeister Roland Seel und Beginn der Reise
28.5.2014 - Weiterfahrt von Wippershain bis Göttingen
29.5.2014 - Fahrt durch den Harz bis zum Brocken
30.5.2014 - Überquerung der Elbe, Übernachtung bei Egeln
31.5.2014 - Wittenberg und Übernachtung im Wald
01.6.2014 - Fahrt nach Ziesar zu einem John-Deere-Händler
02.6.2014 - Fahrt nach Rathenow, Übernachtung auf dem Gelände einer Werkstatt
03.6.2014 - Fahrt über Ribbeck im Havelland und Fehrbellin nach Rheinsberg
04.6.2014 - Von Rheinsberg in zwei Tages-Etappen nach Schwerin
06.6.2014 - Ankunft an der Ostsee, einige Tage Urlaub am Meer


Mein JOHN-DEERE 3040 war in den 80ern der größte Schlepper, der in Mannheim gebaut wurde. Hier steht er Vis-a-vis einem Schlepper der 7000er Serie, die gegenwärtig die größten sind, die in Mannheim produziert werden. Gegen diesen ist mein Schlepper ein kleines Traktorchen. Der linke Schlepper hat ein stufenloses Getriebe, das sehr viel Fahrkomfort bietet, aber ein wenig Feingefühl im Umgang erfordert. Dies ist bei den Agrar-Betrieben, die in Ostdeutschland anstelle der westdeutschen landwirtschaftlichen Betriebe, die in der Regel einem Bauern gehören, kaum anzutreffen. Das empfindliche stufenlose Getriebe, das FENDT unter dem Namen Vario ausschließlich verwendet, also anders als bei JOHN-DEERE kein konventionelles mehr anbietet, hat Fendt in den Ruin getrieben und diese letzte große Deutsche Traktorenschmiede musste an den italienisch-kanadischen Konzern AGCO verkauft werden. Das hauptsächlich bei JOHN-DEERE verwendete Doppelkupplungs-Getriebe ist zur Zeit das bewährteste Getriebe in Traktoren und sichert JOHN-DEERE auch in Europa die Marktführerschaft.
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Traktorreise bis Wittenberg


Die Strecke von Egeln bis Wittenberg geht durch eine ebene fruchtbare Landschaft. Kohlschwarzer Boden, der nur so von Fruchtbarkeit strotzt, verbunden mit den riesigen Feldern machen den Einsatz großer Maschinen notwendig. Auch hier dominiert die grün-gelbe Marke. Gegen die Brummer ab 200 PS aus der 6.000er Reihe bis hin zu den Grössten der 9.oooer Reihe mit über 400 PS sieht mein "großer" Schlepper wie ein Winzling aus. Die Ankunft in der Lutherstadt Wittenberg war nicht spektakulär, denn das Schloss mit der angebauten Schlosskirche, an die Martin Luther am 31.10.1517 wohl seine 95 Thesen angeschlagen hatte, war eingepackt in verhüllte Baugerüste. Zur 500-Jahrfeier soll alles in neuem Glanze erstrahlen. Ich fuhr dann weiter nach Norden und übernachtete in einem Wald bei STAACH.

Von der Schlosskirche ist nicht viel zu sehen, dafür war der Traktor sehenswert und hat mir ein nettes Gespräch mit einem interessierten und fachlich versierten jungen Motorradfahrer gebracht.
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Übernachtung im Wald


In der Nacht vom 31.5. auf den 1.6.2014 habe ich mitten im Wald übernachtet. Da der JOHN-DEERE-Schlepper ja bekanntlich grün ist, bot er eine gute Tarnung.... wenn die hell gelb leuchtenden Felgen nicht so auffällig wären. Also hab ich die Felgen mit Stangen verdeckt und die schwarz-rot-goldene Flagge auf dem Transportbehälter eingerollt und mit herumliegenden Blättern verziert.

Wie man unschwer erkennen kann, ist die Tarnung fast perfekt. Die Nacht war schön und ich habe von abends 22.00 Uhr bis um 07.30 Uhr geschlafen.... jaja, Traktorfahren ist ein anstrengendes Unterfangen. Der Johnny, an dem ich jeden Morgen umfassenden technischen Dienst vornehme, dankt es mir, indem er läuft wie eine Eins. Es macht richtig Spaß, zuzusehen, wie er schnurrt und auch Spaß am Fahren hat..... Hoffentlich hält das so an. Morgen früh werde ich bei einem John-Deere-Händler vorbei fahren. Ich übernachte jetzt in einem Hotel, weil ich Wäsche waschen muss und dringend eine Dusche brauche.
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Fahrt zum JOHN-DEERE-Händler in Ziesar


Ziesar ist ein Mittelalterstädtchen mit Burg als Bischofsresidenz, einer Stadtkirche aus ottonischer Zeit, neuerdings Standort eines Landmaschinenhändlers, der JOHN-DEERE - Traktoren verkauft, aber an diesem Standort gebrauchte Landmaschinen aller Fabrikate anbietet.

Schräg gegenüber des Landmaschinenbetriebes ist ein Hotel, in dem ich übernachten werde.... ich freue mich auf eine Dusche.....
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Schloss RHEINSBERG

Auf Schloss RHEINSBERG verbrachte der "Junge Fritz" einige Jahre, nachdem er verheiratet worden war und wartete dort auf die Übernahme der Regierungsverantwortung von 1734 bis 1744. Hier schrieb er an seinem literarischen Werk "Der Antimachiavell", in dem er absolutistische Herrschaft verdammte, aber nachdem er König geworden war, hat er sogleich mit dem Überfall auf SCHLESIEN genau das Gegenteil dessen getan, was er niedergeschrieben hatte. Dieser Zwiespältigkeit zwischen dem musischen Feingeist und dem Gewaltherrscher ist Friedrich II. immer treu geblieben.


Hier sehen wir Schloss RHEINSBERG, das König Friedrich seinem Bruder Heinrich schenkte, der es in die heutige Form umgestaltete.
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Fahrt am 5.6.14 von Rheinsberg nach Schwerin


Die Fahrt durch die Mark Brandenburg zur Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern habe ich in zwei Tagesetappen gefahren, die Übernachtung vom 5. auf den 6. Juni machte ich inmitten eines Getreidefeldes, wo aufgrund von Nässe die Saat nicht aufging und einen freien Platz gebildet hat. Rundherum wurden Windkraftanlagen gebaut und ich hielt einen Abstand von 400 m zu den nächsten Windrädern. Diese machten kaum Geräusche und haben mich auch nicht beeinträchtigt, so dass ich am nächsten Morgen um 05.00 Uhr von den Baufahrzeugen geweckt wurde.

Das Feld war ganz leicht, fast unmerklich wellig und im Abstand von 300 Metern war der Traktor kaum mehr zu erkennen.
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Hier sehen wir eine vernünftige Verbindung zwischen Landwirtschaft und Energiegewinnung. Allerdings ist hier nicht eine ökologische Landwirtschaft zu sehen, sondern das Spritzen von Schädlingsbekämpfungsmitteln gegen Kartoffelkäfer.

Der Widerspruch zwischen Naturerhaltung und Umweltschutz wird durch dieses Bild konterkariert. Das harmonische an diesem Bild heisst JOHN-DEERE
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Schweriner Schloss


Im Schweriner Schloss, früher Residenz der Fürsten von Mecklenburg, befindet sich der Landtag des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Ein freundlicher Wachmann hatte keinerlei Einwände dagegen, dass ich mich direkt vor dem Schloss mit meinem Traktor hingestellt und Bilder geschossen habe. Die Stadt wirkt eher wie eine Kleinstadt, liegt aber wunderschön an mehreren Seen.

Übernachtet habe ich hier auf dem Parkplatz des Schweriner Zoos, wo ich auch Frau Seifert von der Jugendherberge getroffen habe, die mit einer Reisegruppe in Ratzeburg untergekommen war und einen Weg erkunden wollte. -- Schöner Zufall!
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Wismarer Bucht


Die Ostsee, eins meiner großen Etappenziele, erreichte ich am 6.6.2014 in der Nähe von Wismar, eine ehemalige Hanse-Hafenstadt. Nach zwei Wochen Leben in der Natur war es notwendig, meine Wäsche zu waschen. Dies machte ich auf dem Campingplatz "Seeblick" in Niendorf im Landkreis Nordwest-Mecklenburg, etwa 40 Km von der ehemaligen innerdeutschen Grenze entfernt.

Das Baden in der Ostsee und einige Radtouren durch die Touristenorte entlang der Küste haben mir gut getan. Auf dem Campingplatz war ich der erste überhaupt, der mit einem Trecker vorgefahren ist. Das Personal war sehr nett. Am Freitag, dem 13.6.2014 werde ich versuchen, in zwei Etappen die Unterelbe bei Glückstadt zu erreichen. Da ich bislang sehr zügig voran gekommen bin, werde ich im nächsten Abschnitt kleinere Tagesetappen wählen. Das tut dem Traktor und auch mir gut.
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Zusammenfassung:

• 03.06.RHEINSBERG
• 05.06.SCHWERIN
• 06.06.WISMAR
• Bis 13.06.Campingplatz WISMAR-Bucht
• 14.06.LÜBECK
• 15.06.GLÜCKSTADT - ELBFÄHRE
• 16.06.BREMERHAVEN bis WILHELMSHAVEN
• 17.06.Campingplatz HOOKSIEL
• 18.06.Fahrt an Küste entlang bis EMDEN
• 23.06.KALKRIESE - Varusschlacht
• 25.06.MÜNSTERLAND
• 26.06.DORTMUND - Rhenus


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Reise entlang der OSTSEEküSTE

Beim Übersetzen mit der Fähre in TRAVEMüNDE war die Fahrt durch die neuen Bundesländer beendet. Ich werde folgende Bundesländer berühren: Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen, Nordrhein-Westfalen und eventuell Rheinland-Pfalz im Westerwald


Überfahrt über die Trave an der Ostsee bei LüBECK.
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SCHLESWIG-HOLSTEIN am 13.6.2014

Von Lübeck habe ich auf direktem Wege Glückstadt erreicht, dabei bin ich nördlich an Hamburg vorbeigefahren. Die Landschaft ist sehr flach und nicht so abwechslungsreich, so dass ich zügig durchgefahren bin. Übernachtet habe ich dann 20 km westlich von Lübeck auf einer Wiese unter einem Strommasten. Allerdings kam der Bauer, dem die Wiese gehört, und hat mich kurz vor dem Einschlafen angesprochen. Ich konnte ihn beruhigen, so dass er mich dort stehen ließ.


Obwohl mein Gefährt dicht an einer Heckenreihe stand, konnte man es durch eine kleine Lücke sehen.
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Übersetzen über die Elbe am 14.6.2014

Nach der Überfahrt über die Elbe bei Glückstadt war ich in Ostfriesland angekommen. Ich fuhr zügig weiter bis Bremerhaven, habe die Stadt besichtigt und nach einer Übernachtung auf dem Parkplatz eines Netto-Ladens wurde ich unsanft von der Bäckereifachverkäuferin und einem Straßenkehrer um 05.00 Uhr geweckt. Die waren so unfreundlich, dass ich schnell zusammen gepackt habe und später erst Körperpflege vorgenommen und Frühstück zu mir genommen habe. Die Fahrt brachte mich nach Wilhelmshaven am Jadebusen und nördlich davon in HOOKSIEL war es wieder einmal so weit, dass ich mich duschen musste und dort blieb ich auf dem Campingplatz 2 Tage.


Der Fährbetrieb über die Elbe ist schon früh morgens sehr intensiv, die Kosten überschaubar.
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Übernachtung bei Meppen im Emsland am 19.6.2014

Die Fahrt von Emden durch das Emsland brachte mich zu einer antiken Ausgrabungsstätte, die man Römerlager nannte, aber wahrscheinlich keltischen ursprungs ist.


Hier sehen Sie den Bauer Wekenborg (links) auf seinem schön gelegenen Hof unter dicken Eichen.
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Aufbau zum Übernachten

Hier sieht man die Vorzelt-Überdachung an dem Transportbehälter, wo ich auf der heruntergeklappten Pritsche sehr gut schlafen kann.


Hier auf dem Hof des Bauern Wekenborg am 19.6.2014.
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Übernachtung am 20. und 21.6.2014 in Fürstenau

Das Vorzelt, das ja rundum offen ist, habe ich mit einem Pavillon-Seitenteil zugemacht, denn ich blieb zwei Tage in Fürstenau, das ist ca. 40 Km nordwestlich von Osnabrück.


Im Hintergrund das Schloss Fürstenau, in dem die Stadtverwaltung untergebracht ist.
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Mittellandkanal bei Osnabrück

Direkt am Mittellandkanal befindet sich der Archäologiepark, in dem ein Teil des Gebietes ausgegraben und dokumentiert ist, wo Armin, der Cherusker den Varus in einen Hinterhalt gelockt und überfallen hat. Sehr eindrucksvoll und auf alle Fälle ein Besuch wert.


Der Mittellandkanal ist eine stark befahrene Wasserstraße, hier ein typisches Transportschiff.
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Übernachtung am 23. und 24.6.2014 auf dem Hof Steffen

Nach einigen Tagen Übernachtung in "Freier Wildbahn" muss man immer mal wieder eine Dusche benutzen. Hier auf dem Hof Steffen, auf dem Ferkel gezüchtet werden, hat der Jungbauer gesagt, dass er etwa 600 Ferkelsauen hat. Da es während der beiden Tage windig und regnerisch war, hat man den Geruch nicht so intensiv gespürt. Man kann sich auch dran gewöhnen.


Bei der Abreise vor dem altehrwürdigen Gebäude.
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Übernachtung am 26.6.2014 auf dem Betriebssgelände von Rhenus-Dortmund

Von Osnabrück nach Dortmund habe ich auf einem Feld übernachtet. Dort hat der Landwirt eine Zufahrt durch Unkraut und Brennesseln freigemäht, so dass ich dort bequem meinen Schlepper abstellen konnte. Trotz Sicht von einer Bundesstraße aus habe ich ungestört und tief geschlafen. Nach Körperpflege im Freien und Frühstück beim nächsten Bäcker fuhr ich durch Ortschaften und die mittlererweile grün und ansehnlich gewordenen Ruhrpottstädte Werne, Lünen und Dortmund zu der Hauptniederlassung von Rhenus-Logistics nach Dortmund-Wambel. Dort konnte ich auf dem Betriebsgelände sogar unter Bewachung schlafen. Vielen Dank an den Niederlassungsleiter Dirk Philipp, sowie der Personaltruppe um meine frühere Kollegin Irmela Droege und auch meinem langjährigen Kollegen und Mentor Ralf Markwart, bei dem ich das Fußballspiel Deutschland : USA (1:0) sehen konnte.


Hier kurz vor der Weiterfahrt mit den Rhenus-Kollegen am 27.6.2014
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Hagen, Tor vom Kohlenpott zum Sauerland

Die Fahrt von Dortmund am 27.6.2014 durch die Osthälfte des Ruhrgebietes nach Hagen war unspektakulär und trotz ständiger Fahrt durch Ortschaften konnte ich wegen der niedrigen Reisegeschwindigkeit auch sehr viele schöne landschaftliche und architektonische Ansichten erfassen, was einem bei der Fahrt mit einem PKW völlig abhanden kommt. In Hagen habe ich mir das Freilichtmuseum angesehen. Der Grundgedanke ähnelte dem des Hessenparks bei Neu-Anspach, allerdings konnte man den Schwerpunkt des Nordrhein-Westfälischen Museums als eher handwerklich-industriell betrachten, während der Hessenpark landwirtschaftlich und allgemein-handwerklich informiert. In Hagen hat mich ein Reporter des Stadtradio Hagen interviewt und am Montag, dem 30.6. einen sehr schönen Beitrag über mich und meine Reise gesendet. Wer Interesse daran hat, die drei Minuten anzuhören, kann sich die MP3_Datei gerne hier herunterladen.


Sie sehen hier den Fahrer des Oberbürgermeisters von Hagen, den ich zufällig traf und mit dem ich auch über Oldtimer fachsimpeln konnte.
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Von Hagen ins Sauerland

Meine Reise führte mich weiter von Hagen ins Sauerland. Endlich richtige Berge mit Weitblick und schöner Landschaft. Über Altena mit der historischen Burg ging es allmählich bergauf und zur nächsten Übernachtung landete ich in AMECKE am SORPESEE. Dort hatte ich das Glück, unter dem lange heruntergezogenen Dach einer Grillhütte mein Bett auf zwei aneinandergestellten Bänken einzurichten. Ich brauchte also mein Vordach nicht aufzubauen. Allerdings haben mich zwei leuchtende Punkte mitten in der Nacht erschreckt und ich dachte, dass dies die Augen eines tollwütigen Fuchses wären. Mit der Taschenlampe habe ich die Umgebung des "Bettes" ausgeleuchtet, aber nichts gesehen. Als ich mich wieder abgeregt habe und mich erneut zum Schlafen legen wollte, sah ich wieder leuchtende Punkte und war doch sehr erleichtert, als die Glühwürmchen langsam an mir vorbeizogen.... Jaja, lacht nur!!


Hier sieht man die Grillhütte und unter dem Dach rechts habe ich geschlafen.
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KAHLER ASTEN im ROTHAARGEBIRGE

Im Sauerland, das ist der westliche Teil des ROTHAARGEBIRGES, fuhr ich immer bergauf und erreichte am 30.06.2014 WINTERBERG, das ist
d i e Erholungsstadt im ROTHAARGEBIRGE, direkt am KAHLEN ASTEN. Hier merkte man deutlich den Temperaturunterschied zu HAGEN, aber die Sicht und das bewaldete Bergland boten einen ausgesprochen herrlichen Blick über die Höhen.


Kurze Rast auf einem Parkplatz unweit von SCHMALLENBERG.
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WITTGENSTEINER LAND

Der Südhang des ROTHAARGEBIRGES umfasst das WITTGENSTEINER LAND. Die Hauptresidenz der Herren von Wittgenstein ist das Schloss in BAD BERLEBURG, ein prächtiger Barockbau. Ich fuhr dann weiter im Zuge des Rothaarsteiges vorbei an dem Gebiet, in dem Eder und Lahn entspringen zur nächsten Wittgensteiner Residenz, der kleinen schönen Stadt BAD LAASPHE mit Burg und wunderschöner Altstadt.


Ein Blick in die Natur entschädigt für alle Anstrengungen.
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Zurück in HESSEN

Der Übertritt von NORDRHEIN-WESTFALEN nach HESSEN bei BATTENBERG war schon so ein besonderer Moment. Die EDER, ein hessischer Fluss, sagte mir, dass ich gar nicht mehr so weit von zu Hause weg war. Aber am meisten freute es mich, dass mein Traktor so gut lief und keinerlei technische Probleme zeigte. Bei BATTENBERG wollte ich entgegen der Auskünfte aus meiner Landkarte ein wenig abkürzen, und schon stand ich am Ende eines kleinen Tales vor der EDER und die angepeilte Brücke war nur eine Fußgängerbrücke.... jetzt wünschte ich mir, ich hätte meinen alten JOHN-DEERE-LANZ 300 dabei, denn für dieses Leichtgewicht ist eine Fußgängerbrücke kein Hindernis. Aber der 3040 mit seinen 4 Tonnen kann unmöglich über eine Fußgängerbrücke fahren. Was nun? Ich sah mich um und entdeckte die Furt.... Nachdem ich unterwegs drei mal mit einer Fähre gefahren und zwei Kilometer Autobahn auf dem Standstreifen gefahren bin, den Radweg auf dem Deich in OSTFRIESLAND befuhr, muss nun auch noch eine Flußüberquerung durch die Furt die Palette der Fahrabenteuer vervollständigen. Also bin ich im kleinen Gang durch die EDER gefahren.


Nach der EDER-Durchquerung sind die Räder noch sichtbar nass.
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Von BATTENBERG ins DILL-Tal

Da ich mich in ca. einer Woche mit meinem Sohn Armin im Westerwald treffen will, muss ich nach Südwesten Richtung DILLENBURG schwenken. Der kleinstmögliche Weg führte mich durch Orte am Rande der hessischen Westgrenze. Dieses Gebiet liegt aus hessischer Sicht hinten und aus Sicht von NORDRHEIN-WESTFALEN auch im Hinterland, und so nennt sich auch das Gebiet um GLADENBACH. Hier erlebte ich das 7:1 der Deutschen Fussballmannschaft gegen Brasilien am 8.7.2014.


Auf dem Kegel eines Berges liegt die Burg MELLNAU, die von den Kurmainzer Bischöfen im Mittelalter zur Sicherung der eigenen Territorien gegen die Landgrafen von Hessen erbaut und nun von einem örtlichen Verein schön zurechtgemacht und erhalten wird.
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Im WESTERWALD

Mein Sohn Armin ist Hobby-Fallschirmspringer und war auf dem Flugplatz BREITSCHEID zum Springen. Dort habe ich ihn besucht und konnte ein wenig beruhigt sein, denn die professionelle Fallschirmspringerei ist nicht so gefährlich, wie es aussieht. Beim Sprung aus dem Flugzeug in 4000 Metern Höhe sind immer erfahrene Ausbilder dabei und stellen sicher, dass der Schirm bei ca. 1000 Metern Höhe geöffnet wird. Ein Notfallschirm würde sich auch noch öffnen. Es ist recht schön zu sehen, wie die Springer als bunte Punkte am Himmel auftauchen und dann sanft auf dem Flugplatzgelände landen.


Hier sehen wir Armin bei der Vorbereitung zu seinem nächsten Sprung am 12.07.2014
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Zurück in Hessen

Im WESTERWALD habe ich einige mir bekannte Orte besucht. Vor etwa 35 Jahren war ich als Soldat oft auf dem Truppenübungsplatz in DAADEN, wo ich Reservisten ausgebildet habe. Damals klapperte ich viele Ort mit dem Motorrad ab und nun fuhr ich durch BAD MARIENBERG, RENNEROD, MONTABAUR und DIETZ zum hessischen LIMBURG (LAHN). Die nächste Etappe führte mich durch den GOLDENEN GRUND am Limes entlang durch den RHEINGAU über IDSTEIN zurück nach GRÄVENWIESBACH.


Auf hessischer Seite stand leider kein Schild "Willkommen in Hessen", aber ich fühlte mich wieder irgendwie zu Hause.
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Zurück in GRÄVENWIESBACH

Ankunft vor dem Rathaus
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Ankunft Daheim

Am Donnerstag, den 17. Juli 2014 erreichte ich fast auf den Tag genau nach acht Wochen GRÄVENWIESBACH. Ich gab dem Bürgermeister Roland Seel den Wimpel mit dem Grävenwiesbacher Wappen unversehrt zurück. Er hat eine Reise von ca. 2.500 Km zurückgelegt. Der Wimpel wird einen Platz im Rathaus erhalten. Auf dem Bild sieht man den JOHN-DEERE 3040 an seinem angestammten Platz. Ich kann nur nochmals betonen, dass der Schlepper zwar keine schwere Arbeit zu leisten hatte, aber ohne jegliche technische Probleme diese Tour abgeleistet hat. Auch der Hinweis eines technischen Fachmannes, der den Landmaschinen eines anderen Herstellers zugeneigt ist, dass ein Traktor, der zwar wie neu aussieht, aber nicht neu ist, mit Sicherheit den einen oder anderen Defekt bekäme, traf nicht zu. Deshalb bedanke ich mich hier nochmals bei Reinhard Etzel und seinen Technikern für die kompetente technische Unterstützung. Das "Maschinchen" hat mir richtig Spaß gemacht.


Fazit:

Die Reise war schön und zum Teil anstrengend. Das Leben in der Natur brachte zwangsläufig die Notwendigkeit mit, wenigstens einmal innerhalb einer Woche eine Dusche zu nehmen. Das Schlafen im Freien war in nichts unbequemer als in meinem eigenen Bett. Die Frische Luft war gesund und hat gut getan, länger als sechs Stunden Schlaf war einfach nicht nötig. Bei der täglichen Körperpflege, dem technischen Dienst am Fahrzeug (Abschmieren und Ölstände prüfen) und beim Auf- und Abbauen der Schlafstelle hat sich eine gewisse Routine eingestellt. Die landschaftlichen Reize haben sich in Grenzen gehalten, eine Mittelgebirgslandschaft ist für mich viel schöner als das Flachland in Ostdeutschland und Ostfriesland. Insgesamt war die Reise zu lang, mich hat zwischenzeitlich schon die Sehnsucht nach meinem Garten und nach GRÄVENWIESBACH gepackt, vielleicht auch ein wenig Heimweh . Die Strecke hätte ich locker in 3 Wochen fahren können. Im nächsten oder übernächsten Jahr wird wieder eine Tour geplant, die aber nicht länger als zwei Wochen dauern soll. In dieser Zeit komme ich bis an die Alpen und in einem großen Bogen über GRÄVENWIESBACHS Partnergemeinde WUENHEIM im ELSASS zurück, natürlich wieder mit einem JOHN-DEERE-Schlepper, eventuell einem kleineren .... schaun wir mal.
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